Gefragt: Frauen in der Kommunalpolitik

Vorbilder faszinieren und regen an. Daher vergibt die Akademie für Kommunalpolitik alle zwei Jahre den Marie Bittorf-Preis an verdiente Kommunalpolitikerinnen.

Damit würdigen wir den Einsatz und das besondere Engagement dieser Frauen. Die Preisträgerinnen können dazu beitragen, dass sich mehr Frauen für die kommunalpolitische Sache engagieren. Dass Frauen sich mehr zutrauen, dass sie sich gegenseitig unterstützen und sich damit langfristig Strukturen und Bedingungen verändern.

Der Marie-Bittorf-Preis 2023 geht an:

Waldtraut Hoppe aus Hanau und Gisela Jäckel aus Wetzlar. Beide sind seit Jahrzehnten aktiv in der Kommunalpolitik und in der SPD tätig.
Gisela und Waldtraut sind große Vorbilder für uns alle,  beide beeindrucken durch ihre Empathie und Tatkraft.


Waltraud Hoppe ist tief verankert in der Stadt Hanau, sie genießt eine hohe Wertschätzung über alle Parteigrenzen hinweg. Besonders die Unterstützung junger Menschen und vor allem junger Frauen liegt ihr am Herzen.

Wir werden Waldtraut Hoppe zu einem späteren Zeitpunkt den Preis übergeben.
Foto: SPD Hanau

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Gisela Jäckel besucht als Zeitzeugin und Überlebende des Holocaust  Schulen und Vereine und berichtet über ihre Erfahrungen. Sie kämpft für ein gutes Miteinander und gegen Ausgrenzung und Faschismus. In ihrer Dankesrede betonte sie die Notwendigkeit des Erinnerns. Sie habe in der SPD eine Familie gefunden, eine Familie, die ihr von den Nazis genommen wurde.
Foto: Moritz Löw

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Foto: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (ISG FFM),57 P Nr. 1.294 Bittorf, Marie N. N. (1926 publiziert)

Marie Bittorf wurde am 8.7.1886 geboren.
Sie trat 1910 in die SPD ein und gehörte 1919 zu den ersten weiblichen Stadtverordneten.Marie Bittorf starb am 5.9.1974 in Frankfurt/M.

Warum wurde unser Preis nach Marie Bittorf benannt?

Marie Bittorf war eine mutige Frau. Sie ergriff Partei für die Frauen und Mädchen, die absolut rechtlos in unterdrückten Dienstverhältnissen arbeiten mussten.
Sie gehörte 1919 zu den ersten weiblichen Stadtverordneten in Frankfurt/M und ließ sich auch von den Schikanen der Nationalsozialisten in Verhören der Gestapo nicht brechen. Marie Bittorf war sozial engagierte Politikerin der ersten Stunde, Stadtälteste in Frankfurt/M und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes.

Darüber hinaus war sie die erste Frau im Kommunallandtag Hessen-Nassau. Während der NS-Zeit wurde sie aus ihrem Beruf entlassen und Verhören der Gestapo ausgesetzt. Von 1946 bis 1956 übte sie ihr Mandat als Stadtverordnete in Frankfurt/M aus. Sie war Mitbegründerin des Frankfurter Frauenausschusses und Mitglied im erweiterten Vorstand des Frankfurter Frauenverbandes. Bereits als Zwanzigjährige gründete sie eine Gewerkschaft für Dienstmädchen. 1945 war sie maßgeblich am Aufbau der AWO in Frankfurt/M beteiligt.


Bisherige Preisträgerinnen

  • Kirsten Krämer (Reichelsheim),
  • Elke Kühnholz (Landkreis Hersfeld-Rotenburg)
  • Rita Rose (Lampertheim)
  • Gisela Stang (Hofheim)